Der Fluss Tarpenbek stellt einen wichtigen Natur- und Erholungsraum für die Bewohner:innen von Groß Borstel dar und führt im Unterlauf durch das RISE-Fördergebiet. Früher als die Tarpenbek noch durch ihr Wiesental floss konnte sie sich bei Hochwasser freier entfalten und sich in die Wiesen hinein ausbreiten. Diesen natürlichen Zustand wieder herzustellen ist aufgrund der heutigen dichten Besiedlung zwar nicht mehr möglich, dennoch soll die Tarpenbek naturnäher gestaltet werden. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) macht dieses Ziel bis 2027 zur verpflichtenden Aufgabe. Mit Einführung der Wasserrahmenrichtlinie wird europaweit angestrebt, alle Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer bis spätestens 2027 in einen „guten Zustand“ zu überführen.

Im Herbst 2024 soll nun die ökologische Aufwertung der Tarpenbek im südlichen Abschnitt zwischen Lokstedter Brücke und Rosenbrook Brücke starten. Die Maßnahme, die mit RISE-Mitteln kofinanziert wird, schließt sich an die bereits abgeschlossenen Renaturierungsmaßnahmen des Flusses auf Höhe des Neubaugebiets Petersen Park nördlich des Niendorfer Wegs an. Dort wurden durch den Einbau von Kies und Totholz Sohl- und Uferstrukturen als neue Habitate für die heimische Artenvielfalt hergestellt und der Verlauf der Tarpenbek in geeigneten Bereichen verändert. Auch im Unterlauf der Tarpenbek sollen natürliche Materialien wie Holz, Steine und Kies in den Bach eingebaut werden, um das Fließverhalten kleinräumig zu verändern. Dadurch bilden sich Nischen, in denen Tiere wie Stichlinge und Gründlinge oder auch Libellenlarven Lebensräume finden, die sie vor größeren Abflüssen schützen. Durch aufwendige Berechnungen in einem hydraulischen Modell wird zudem sichergestellt, dass durch die vorgesehenen Maßnahmen, eine Verbesserung des Abflussverhaltens der Tarpenbek erreicht wird. Zur Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen im Bachlauf muss der Tarpenbek Wanderweg dann voraussichtlich zeitweilig in einzelnen Abschnitten gesperrt werden.