Entlang der Borsteler Chaussee im Bereich zwischen Brödermannsweg und Tankstelle (Nr. 95) soll eine neue Stadtteilmitte für Groß Borstel entstehen. Dafür soll perspektivisch neues Planrecht geschaffen werden, um Anreize für Entwicklungen zu erzeugen. Als Grundlage für das Bebauungs-Plan-Verfahren GB 32 (Zentrum Groß Borstel) wurde eine städtebauliche Studie für den neu zu entwickelnden zentralen Bereich in Auftrag gegeben. Bei der Studie wurden die städtebaulichen Qualitäten im engen Zusammenspiel mit den freiräumlichen, verkehrlichen und ökonomischen Strukturen entwickelt. Weiterhin wurden die verschiedenen städtebaulichen Varianten verglichen und durch ein Expert:innengremium beurteilt. Zusätzlich wurden die Ergebnisse dem Stadtteil vorgestellt und zur Kommentierung im Stadtteilbüro ausgehängt. So entstand eine Collage mit den überzeugenden Elementen aus den drei Vorschlägen der Planungsbüros, welche nun als Grundlage für die Überführung in das Bebauungsplanverfahren dient.
Von COIDO Architects wurde der Ansatz übernommen, die Moderne Schule baulich mit einem zusätzlichen Schulgebäude und begrünten Schulhofflächen zu erweitern. Des Weiteren wurde die Idee aufgegriffen, auf der Seite der Borsteler Chaussee mit den kleinen Bestandsgebäuden rund um das Pop-Up-Büro die Außengastronomie mit gestalteten Vorzonen zu stärken. Die Marktplatzsituation mit neuer baulicher Fassung zu drei Seiten und Nahversorgungsstruktur wurde aus dem Entwurf von RHWZ übernommen, wie auch die durchgrünte Blockbebauung im Süd-Westen des Gebiets. Die Querungsinsel auf Höhe des Marktplatzes fließt ebenfalls in die Collage ein. Der Entwurf von WRS setzte auf eine komplette Neubebauung und Aktivierung von Erdgeschosszonen. Aus diesem Entwurf wurde die Gestaltung für den Bereich der Tankstelle übernommen, ggf. als ein zukünftiger Mobility Hub.
Die Collage ist als Visualisierung der besten Ideen zum Zentrum eine Orientierung für die Erstellung des künftigen B-Plans. Dieser soll den privaten Eigentümer:innen im Zentrum Anreize und die Möglichkeit bieten, ihre Grundstücke gemäß einer gemeinsamen Vision zum Zentrum Groß Borstel zu entwickeln. Ein Bebauungsplan gibt die Art (z.B. Wohnnutzung), das Maß (z.B. Geschossigkeit) der baulichen Nutzung sowie Baugrenzen für Gebäudekörper vor. Momentan ist der zu überplanende Bereich als reines Gewerbegebiet ausgewiesen. Angestrebt wird ein lebhaftes, mit Wohnnutzung und Gewerbeflächen durchmischtes Gebiet mit einer klar ablesbaren Stadtteilmitte. Die Grundstücke im Geltungsbereich des künftigen B-Plans befinden sich ausschließlich im Privateigentum, so dass der Bezirk hier keinen direkten Einfluss auf die Weiterentwicklung der Grundstücke ausüben kann. Der Bezirk geht im nächsten Schritt daher aktiv auf die Eigentümer:innen zu, um diese für die Ideen zur Zentrumsentwicklung zu gewinnen.
Unter folgenden Links finden Sie weiterführende Informationen:
Renner, Hainke, Wirth, Zirn Architekten (Pläne)
Renner, Hainke, Wirth, Zirn Architekten (Präsentation)
Renner, Hainke, Wirth, Zirn Architekten (Erläuterungstext)
WiRSind Architekten & Stadtplaner (Pläne)
WiRSind Architekten & Stadtplaner (Präsentation)
WiRSind Architekten & Stadtplaner (Erläuterungstext)
COIDO Architects (Pläne)
COIDO Architects (Präsentation)
COIDO Architects (Erläuterungstext)
Ablauf Bebauungsplanverfahren
© Collage: Planungsbüros